Meysenbroich

Meysenbroich (Wüstung)  (Erstbezeugung a. 1369 Meysenbroech)

Meysenbroich war der Name einer wüst gewordenen Siedlung (Weiler?), die als Vorgängerin des heutigen Huppenbroich gelten kann, ähnlich dem Verhältnis von Fronrath zu Eicherscheid (s. dort).  Sie lag südlich von Simmerath im Verlauf der heutigen Quadfliegstraße im Bereich der Quellmulden, die die oberen Ausläufer des Tiefenbachtals bilden, und nördlich von Huppenbroich. Innerhalb des Feldgeleits gelegen, dürften Anfänge bis in dieselbe Zeit wie Fronrath  zurückreichen, doch reichen die Quellen zu Aussagen weder über Anfänge noch zu Größe und Ende der Siedlung aus. Parallel zu Fronrath wird der Siedlungsplatz nicht lange nach a. 1400 aufgegeben worden sein. In die Gemarkung von Meysenbroich hat der Grundbesitz des herzoglichen Lehnshofes Eicherscheid hineingereicht.

Wenn auch als Dorfsiedlung nicht mehr erwähnt, wird im Erbbuch des Landgerichts Monschau gleichwohl zu a. 1603/04 noch ein Einzelhof Meyßenbroich genannt. Der Name kommt zum Flurnamen abgesunken noch in den Weidgängen im Lagerbuch des Amtes von 1649 bei Simmerath und Huppenbroich vor.

In verfälschter Form als Meisenburg / Maissenburg ohne stichhaltige Quellennachweise wird der Name zu Unrecht einer angeblichen Burg in Huppenbroich (s. dort) zugeschrieben und mit einem vermeintlich dort ansässigen Rittergeschlecht von Maissenburg in Verbindung gebracht, das tatsächlich aber in den luxemburgischen Ardennen zu verorten ist und mit der Dorfwüstung Meysenbroich nichts zu tun hat.

Analog den anderen Namenbildungen mit dem Grundwort -broich im Feldgeleit dürfte im Erstbestandteil die Kurzform eines germ. Personennamens zur Basis Mag-, erweitert mit s-Suffix, Megiso > Meiso, zugrunde liegen; die schwache n-Flexion passt zu dieser Deutung (vgl. den Ortsnamen Meisenheim).

Weiteres: s.  Fronrath, Rösroth, Huppenbroich

Literatur: E.  Neuß: Grundzüge der frühen Siedlungsgeschichte des Monschauer Landes, ML 16 (1988) S. 80-101; E. Neuß: Zur Grundlage der 650-Jahrfeiern im Monschauer Land im Jahr 2011. Das Tauschgeschäft zwischen Herzog Wilhelm II. von Jülich und Reinhard I. von Schönau, Herrn zu Schönforst, vom Jahre 1361, ML 39 (2011) S. 42-54;  E. Neuß: Rodung und Siedlung im Monschauer Land im Mittelalter und der Frühen Neuzeit, ML 42 (2014) S. 42-59; J. Kaulard: Der Lehnshof Eicherscheid, EHV 15 (1940) S. 161-176 [mit Vorsicht zu benutzen!]