Der Weiler Erkensruhr liegt wenige Kilometer von Pleushütte bzw. Einruhr im Tal der Erkensruhr; es handelt sich um die jüngste Dorfsiedlung des Monschauer Landes aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Anstoß zur Besiedlung gaben die Dachschieferbrüche des Schultheißen J. J. de Berghes von 1791 weiter oberhalb am Wüstebach. Ein dazu gehöriges Haus erwarb 1825 zusammen mit dem Betrieb die Familie Dardenne, die wie auch die Schieferbrecher Goffart aus Fumay in den französischen Ardennen zugewandert war (s. Leykaul I und II).
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts kommen die Namen Neudorf (a. 1845 Neudorf, mundartlich z.T. bis heute Nöidörpche) und Erkensruhr (a. 1850 Erkensruhr) noch nebeneinander vor, danach allein Erkensruhr. Der Gewässername ist schon a. 1069 als Orcvntrvra in der Grenzbeschreibung eines Wildbanns bezeugt, den König Heinrich IV. an Erzbischof Anno II. von Köln übertrug. Diesem Gebiet entsprach später weitgehend das Land Überruhr.

Mit Pleushütte war Neudorf/Erkensruhr im preußischen Landkreis der Gemeinde Rurberg zugeordnet und folgte deren wechselnden Zugehörigkeiten (s. dort); heute Teil der Gemeinde Simmerath. Kirchlich wurden die Bewohner 1825 provisorisch der Pfarre Dreiborn zugewiesen, doch stellten die Bewohner 1850 den Antrag auf Zuordnung zu Dedenborn; seit 1956 zur Pfarre Einruhr. Eine Filialkapelle (St. Hubertus) wurde 1949 geweiht.
Weiteres: s. Hirschrott, Leykaul, Dedenborn, Pleushütte, Einruhr
Literatur: H. Steinröx: Der Anfang des Ortes Erkensruhr, ML 15 (1987) S.77-79; A. Graß: Bau der Kapelle in Erkensruhr, ML 12 (1984) S. 93-95; H. Wollgarten: Aus dem kirchlichen Leben Erkensruhr-Hirschrotts, ML 38 (2010) S. 91-92; H. Steinröx: Höfe – Mühlen – Schiefersteine. Aufsätze zur Geschichte des Monschauer Landes, Monschau 1994 (= Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes. 3) S. 254-262