Eschauel

Eschauel (Erstbezeugung a. 1361 die Eschauwel)

In der Rurtalsperre Schwammenauel (1. Ausbaustufe 1934-38) untergegangener Weiler aus mehreren Höfen, die nach Ausweis archäologischer Fundstücke wie einige weitere nahe bei römischen Siedelplätzen im Talboden der Rur gelegen waren. Ungebrochene Kontinuität mit den römischen Siedlungen bestand jedoch nicht. Der Weiler war hervorgegangen aus einem Lehnshof des Herzogs von Jülich; das Lehen hatte bis zur französischen Zeit (1794) Bestand. Erster bekannt gewordener Lehnsträger war im Jahr 1436 Thys von Heimbach, gen. Knouff, der spätere Landrentmeister (“Finanzminister”) des Herzogtums.

Der Siedlungsname ist hergeleitet von einer am mittleren Rurlauf verbreiteten Flurbezeichnung Auel, einer erweiterten Variante des Wortes nhd. Au in der Bedeutung ‘(feuchtes, fettes Wiesen)land‘, (auch Insel oder Halbinsel) in Wassernähe’. Das Bestimmungswort Esch– weist auf die Baumbezeichnung i.S. von ‘Eschengehölz’. Flurnamen dieser Art sind in mehreren Fällen im gleichen Raum als Siedlungsbezeichnungen verwendet worden: Rauchenauel, Seifenauel, Morsauel, Weidenauel usw.

Am Oberlauf der Rur gilt demgegenüber das Simplex Au mit maskulinem Genus: der Burgau (Fabrikationsstandort vor Monschau) oder Widdau.

Weiteres: s. Schmidt, Rurberg, Dedenborn

Literatur: Jansen: Aus Eschauels Vergangenheit. Zur Genealogie eines versunkenen Hofes, ML 14 (1986) S. 38-48; 15 (1987) S. 41-52; W. Günther: Das Rurseegebiet in der Geschichte, ML 4 (1976) S. 146-155