Rösroth  

Rösroth   (Wüstung)  (Erstbezeugung a. 1369 Ruesenrot)

Außer den nicht lange nach 1400 aufgegebenen Dörfern Fronrath und Meisenbroich (s. dort) als Vorgängersiedlungen von Eicherscheid und Huppenbroich nennt die Schönforster Erbteilung von a. 1369 einen weiteren Siedlungsplatz, der in der Folgezeit abgegangen ist: Ruesenrot / Rösroth, das unweit der Straße von Kesternich nach Einruhr (B 266) im Umkreis der Schönen Aussicht zu suchen ist. Ob es sich um einen Einzelhof oder einen Weiler aus mehreren Häusern gehandelt hat, lassen die spärlichen Quellen wie bei Meysenbroech nicht erkennen. Ebenso bleibt über das Ende der Siedlungen vieles im Dunkeln, der Name kommt bei den Dörfern des Monschauer Landes jedenfalls nicht mehr vor.

Ein ausführliches Ortsverzeichnis des Hypotheken-Amts-Bezirk Montjoie von 1850 nennt unter den zu Dedenborn gehörigen Ortsteilen jedoch ein einzelnes Haus Rösrott, ohne dass mit Sicherheit zu sagen ist, ob und evtl. welche Verbindung zur Siedlung des 14. Jahrhunderts besteht. Wahrscheinlich entspricht das fragliche Einzelhaus dem ehemaligen Gasthaus Zur schönen Aussicht an der B 266 nach Einruhr. Dieser Name ist nach dem nicht weit davon entfernten Bergkegel (442 m) Schöne Aussicht über dem Rurtal gewählt und soll anlässlich eines Besuchs von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen geprägt worden sein. Auf dem Aussichtspunkt hat 1887 der damalige Landrat Bernhard Freiherr von Scheibler (1856-1866) ein Steinkreuz errichten lassen.

Literatur: H. Steinröx: Höfe – Mühlen – Schiefersteine. Aufsätze zur Geschichte des Monschauer Landes, Monschau 1994, S. 289-290; K. Förster: „Höfe – Mühlen – Schiefersteine.“ Anmerkungen, 3. Teil,  ML 38 (2000) S. 182-183; F. W. Hermanns: Ansichtskarten erzählen Geschichte(n). Gruß aus dem Restaurant zur schönen Aussicht,  ML 29 (2001) S. 203