Germeter

Germeter (Gemeinde Hürtgenwald)  (Erstbezeugung im Personennamen a. 1448 Johan Gyrmoeden; a. 1549 das Germets blech)

Gasthof Prinz

Germeter liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Vossenack, getrennt durch die Senke des Bosselbachs, an der Straße (B 399), die aus dem Monschauer Land nach Düren führt. Aufgrund der in den Jahren zwischen 1207-1219 erfolgten Abtrennung des Forstes Wittscheidt/Wyssirscheit (s. dort) vom damaligen Land Konzen (später Monschauer Land und Kreis Monschau) lag der älteste Siedlungsbereich (nördlicher Teil der heutigen Bebauung) in unmittelbarer Nähe der Grenze zum Jülicher Amt Wehrmeisterei, der späteren Grenze zum Kreis Düren. Mit der Auflösung des Kreises Monschau sind beide Dörfer 1972 zur Gemeinde Hürtgenwald und in den Kreis Düren gekommen.

Im Straßenverlauf von Hürtgen her sind zahlreiche römerzeitliche Fundplätze festgestellt worden, die jedoch keine Kontinuität ins Mittelalter aufweisen. Die Siedlungserschließung der Umgebung wird erst durch die Usurpation des Forsthofes Konzen durch die Grafen bzw. Herzöge von Limburg in Gang gekommen sein.

Der Ortsname beruht auf dem Namen der zur Weißen Wehe fließenden Germet bzw. des Germetsbachs. Er ist zuerst im Weistum der Wehrmeisterei aus dem 14. Jahrhundert, lange vor der Siedlung, in einer Grenzbeschreibung genannt: Vort die Busselbach up yn die Germuyde – Vort die Germuyde nieder yn dye Wye. Wie der Bach wird auch die Siedlung, die an der Straße am Rande des Forstes Wittscheid entstanden ist, auf älteren Karten und Schriftstücken bis ins 19. Jahrhundert ohne die Buchstabenfolge <-er> am Ende verzeichnet: auf’m Germet und Germet. Die Form Germeter ist offenbar später in Analogie an den Namen des Waldrückens Kermeter östlich des Rurstausees Schwammenauel angeschlossen worden. Entgegen den immer wieder neu hervorgeholten Behauptungen haben beide Namen nichts miteinander zu tun.

Zur kirchlichen und kommunalen Entwicklung von Germeter s. den Artikel „Vossenack“. In der ersten Phase der „Schlacht im Hürtgenwald“ geriet Germeter von Anfang bis Mitte Oktober 1944 in das Zentrum des amerikanischen Angriffs von Zweifall her. Die Teile der Bevölkerung, die das Dorf nicht verlassen hatte, harrten mitten im Kampfgeschehen aus, bis sie am 19. Oktober nach Zweifall evakuiert wurden. Germeter wurde zur rückwärtigen Basis der Amerikaner in den nachfolgenden Phasen.

Weiteres: s. Vossenack

Literatur: H. Tichelbäcker: Vossenack. Marschallhof und Dorf im Land Monschau, Hürtgenwald 1992; Th. Schreiber: Vossenack im Spiegel amtlicher topographischer Karten, ML 24 (1996) S. 82-97