Unter Leitung unserer Vorsitzenden Gabriele Harzheim fand am 11. Mai eine Exkursion zum ehemaligen Walberhof mit seiner interessanten historischen Vergangenheit sowie dem 1946 zwangsweise geräumten und danach zerstörten Ort Wollseifen statt.
Der Walberhof liegt auf dem heute zur “Dreiborner Höhe” zählendem Gelände in Nähe der früheren von Reims nach Köln führenden Römerstraße. Dort oben auf der Höhe hatte ein Mönch namens Geldulf eine Rodung angelegt, die König Konrad III. 1145 der Abtei Steinfeld schenkte. Von der Rodung wird gesagt, dass die Nachbarn den Platz Walebure nannten, d.h. ‘Siedlung von Walen / Welschen’. Hier siedelten demnach scheinbar wallonische Siedler aus den Gebieten des Limburger Herzogs. Heute steht dort nur noch ein einzelnes vom jetzigen Nationalpark genutztes unbewohntes Gebäude.
Der Ort Wollseifen wird urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert genannt. Die erst 1945 aus der Evakuierung zurückgekehrten und mit dem Wiederaufbau ihres Ortes beschäftigten rund 500 Bewohner mussten 1946 auf Anordnung der britischen Besatzungstruppen wegziehen und sich selbst eine neue Heimat suchen. Der Ort wurde daraufhin als Truppenübungsplatz genutzt und weitgehend zerstört. Heute gehört das Gelände zum Nationalpark Eifel und sind nur noch wenige Reste des Dorfes zu finden.