Küchelscheid

Küchelscheid   (Belgien)

Weiler westlich von Kalterherberg links der Rur, unmittelbar anschließend an den ehemaligen Bahnhof Kalterherberg der Vennbahn, am Weg durch den Rurbusch nach Sourbrodt gelegen. Trotz der Nachbarschaft und engen familiären und kirchlichen Beziehungen nach Kalterherberg waren Küchelscheid und das jenseits der Rur südlich anschließende Leykaul seit jeher füreinander „Ausland“: zunächst als Bestandteile des alten Herzogtums Luxemburg gegenüber Kalterherberg im Jülicher Amt Monjoye, danach des preußischen Landkreises Malmedy, schließlich durch die Regelungen des Versailler Vertrages seit 1920 des Königreiches Belgien. In kommunaler Hinsicht gehören beide (Küchelscheid, Leykaul) zur Gemeinde Bütgenbach. Der offizielle Name entspricht dem auf der Tranchot-Karte überlieferten Namen des Rückens zwischen Schwarzbach und Rur. Die mundartliche Bezeichnung der Siedlung lautet omm Hau ‚auf dem Hau‘ bzw. dr Hau ‚der Hau‘ und verweist auf die ursprüngliche Nutzung dieses Waldgebietes zum Holzeinschlag.

Die Anfänge der Siedlung ergaben sich mit  der Errichtung eines Wohngebäudes (Wannhoff, nach 1808) der Steinbrecherfamilie Goffart von der Leykaul (s. dort). Unweit der späteren Siedlung Küchelscheid, an der Rur beim ehemaligen Bahnhof Kalterherberg war 1770 die Kalterherberger Mahlmühle eingerichtet worden.

Bahnhof und Mühle Küchelscheid um 1900

Als durch die Regelungen des Versailler Vertrages im Jahr 1920 die alte Landkreisgrenze Malmedy – Montjoie zur Staatsgrenze aufstieg, wurde an dieser Stelle ein offizieller Grenzübergang eingerichtet.

Weiteres: s. Leykaul, Kalterherberg