Witzerath

Witzerath (Gemeinde Simmerath)  (Erstbezeugung a. 1369 Witzenrot)

Ähnlich wie Bickerath wird Witzerath, an der östlichen Talsenke des Fischbachs (zur Kall) gelegen, heute als Ortsteil von Simmerath wahrgenommen, wurde aber anders als Bickerath in den Verwaltungsakten des Alten Reichs deutlich längere Zeit als selbständige Siedlung geführt. Ursache dafür war, dass die alte Straßenverbindung vom Rurtal von Pleushütte über Kesternich nach Lammersdorf und das Hohe Venn von Kesternich aus direkt nach Witzerath verlief und Simmerath nicht berührte. Erst durch den Chausseebau des 19. Jahrhunderts und die Bildung des Straßenknotenpunktes Simmerath geriet Witzerath in eine abseitige Lage. Witzerath ist eines der vielen Beispiele, die den ungesteuerten Verlauf der Siedlungserschließung des Monschauer Landes im Hochmittelalter illustrieren (vgl. Bickerath und Schmidt).

Der Rode-Name (Grundwort -rath wie Simmerath, Bickerath) enthält die Kurzform eines germanischen Personennamens (Witzo o.ä.), die üblicherweise in schwacher Flexion auf -n gebraucht wurden, wie der Erstbeleg (Witzen-) noch zeigt.

Weiteres und Literatur: s. Simmerath