Münsterbildchen

ehemalige Gaststätte Himmelsleiter
Himmelsleiter mit Bahnschranken und dem Blick nach Relais Königsberg

Münsterbildchen ist der Name eines landwirtschaftlichen Anwesens an der höchsten Stelle der Straße (B 258) zwischen Roetgen und Relais Königsberg, wo auch ein aus dem Blaustein des Münsterländchens gefertigtes Steinkreuz mit der Jahreszahl 1818 steht. Aus der Sicht von Relais Königsberg endet auf dieser Höhe die „Himmelsleiter“, wie die Straße im Volksmund genannt wird. Wegen des schnurgeraden und scheinbar steilen Anstiegs bis zum Horizont kann beim Betrachter dieser Eindruck entstehen. 1828 baute Bernhard Anton Johnen aus Hahn das Haus als landwirtschaftlichen Betrieb und Gastwirtschaft (vgl. Fringshaus). Nach dem Neubau der Straße Aachen – Monschau (1804-1813) hatte diese die frühere Streckenführung über Raeren und das Hohe Venn abgelöst und allen Verkehr auf sich gezogen. In der Folgezeit entstanden Gasthäuser entlang der Strecke. Der mehrmals unterbrochene Restaurationsbetrieb besteht nicht mehr. Das Anwesen steht auf ursprünglich zur Fürstabtei Kornelimünster gehörigem Gebiet (Münsterwald bzw. Münsterbusch); in der Nähe (s. Petergensfeld) grenzten die Territorien der Herzogtümer Limburg und Jülich sowie der Fürstabtei Kornelimünster aneinander. Der Name der Flur Bildchen, auf der 1828 das Anwesen entstand, verweist darauf, dass ein Bildstock als Grenzmarke des Klosterterritoriums in der Nähe gestanden haben wird, als dessen Nachfolger das Steinkreuz von 1818 an der Straße gelten kann. Aufgrund der alten Zugehörigkeit zu Kornelimünster lag der Hof außerhalb des Monschauer Landes und kam zunächst über die Gemeinde Walheim 1972 zur Stadt Aachen, wurde aber in Korrektur dieser Regelungen 1976 der Gemeinde Roetgen zugeschlagen.

Literatur: F. W. Hermanns: Ansichtskarten erzählen Geschichte(n). Mommeloch  Münsterbildchen – Himmelsleiter, ML 39 (2011) S. 170-171