Leykaul I – Gehöfte zw. Dreiborn und Hirschrott

Letzte Hofanlage Leykaul

Leykaul war der Name einiger Gehöfte rechts vom Wüstebach am Hang oberhalb der Waldkante, auf etwa gleicher Höhe der Mündung des Püngelbaches, westlich von Dreiborn und südlich von Hirschrott. Von diesem Zusammenfluss der beiden Bäche an gilt nach heutigem Gebrauch der Gewässername Erkensruhr. Der Name Leykaul verweist auf die im weiteren Talbereich seit alters betriebenen Dachschieferbrüche, ohne dass alle jemals genutzten Schürfstellen identifiziert sind. Abraumspuren des Schieferabbaus sind im Tal noch zu erkennen.

Ley ist im regionalen Sprachgebrauch die Bezeichnung sowohl für markante Felsformationen an Talseiten (z.B. Uhusley an der Rur zwischen Grünental und Hammer) wie auch für die aus diesem Material gewonnenen  Dachschiefertafeln. (Vgl. den Familiennamen Leyendecker aus der Berufsbezeichnung von Personen, die Schieferdächer  bearbeiteten.)

Erste Hofanlage Leykaul

Die bisher früheste bekannte Nachricht über Abbau von Dachschiefer in diesem Umkreis überliefert die Forstmeisterrechung 1603/04, nach deren Zeugnis Bewohner des benachbarten Schöneseiffen im Forstbezirk der ‚Überrurischen Hut‘ solche Schieferbrüche betrieben. Nach Ausweis der Dreiborner Kirchenbücher waren bereits seit 1775 französische Facharbeiter dort tätig, die ursprünglich aus Fumay in den Ardennen stammten. Ab 1800 war an der genannten Hofstelle eine Familie Kirch aus Dreiborn ansässig, die 1826 dort ein weiteres Gebäude errichtete. Durch die Eheschließung der Magdalena Kirch mit Johann Hubert Theodor Dardenne im Jahr 1876 hielt  der Name Dardenne auf der Dreiborner Leykaul Einzug, bis mit der Einrichtung des Naturparks Eifel 2008 das Anwesen abgerissen wurde. Der genannte J. H. Th. Dardenne war ein Enkel des Nicolas Dardenne, der 1825 die benachbarten, von J. J. de Berghes begründeten, in der Bürgermeisterei Dedenborn gelegenen Schiefergruben, erworben hatte (s. Leykaul II).

Weiteres: siehe Leykaul II, Erkensruhr, Hirschrott

Literatur: H. Steinröx: Die Dachschiefer-Brüche im Monschauer Land, in: H. Steinröx: Höfe – Mühlen- Schiefersteine, Monschau 1994, S. 229-280; M. Schröder, GV des Monschauer Landes: Neue Rechercheergebnisse, geplante Veröffentlichung im Jahrbuch 2025