Grünenthal

Ehemaliger Standort der Imgenbroich-Monschauer Feintuchproduktion im Rurtal unterhalb Monschau, oberhalb der Einmündung des Belgenbaches. Mit der Anlage der einzelnen Betriebe erfolgte der Ausbau des Waldweges von Imgenbroich (“Bergweg” = K 21) zur Fahrstraße. Der Name gehört zum Typus neuzeitlicher Stellenbezeichnungen wie Schöne Aussicht, Jägersruh, Schauinsland u. ä. (a. 1776 walkmühl, zum Grünen Dahl genannt). Aufgrund von Wasserkonzessionen von 1763 und der Folgejahre errichtete Matthias Offermann (1735-1806) in Grünenthal eine Wollwäsche, Färberei und eine Walkmühle, später kamen eine Loh- und eine Schleifmühle hinzu. Im Zuge der nach 1800 einsetzenden verstärkten Mechanisierung entstanden unter Georg Christoph Werner (1787-1850) eine mechanische Rauerei anstelle einer älteren Lohmühle (1817), eine neue Walke (1824) und zuletzt eine Spinnerei (1832), die 1861 abbrannte. In verkleinertem Rahmen wurde die Spinnerei bis 1900 fortgeführt. Bis zum 2. Weltkrieg und noch in den 50er Jahren war Grünenthal dann ein beliebtes Ausflugs- und Tanzlokal. In der Folgezeit bestand in den Talwiesen des Anwesens zeitweilig ein Dauercampingplatz

Weiteres siehe: Imgenbroich, Widdau

Literatur: T. Offermann: Die Geschichte der Feintuchherstellung in Imgenbroich, ML 41 (2013) S. 36-52; P. Schreiber: Aus Grünenthals Vergangenheit, EHV 3 (1927/28) S. 133-137, 148-152; P. Schreiber: Imgenbroich, ein ehemaliges Tuchmacherdorf, Monschau: Geschichtsverein des Kreises Monschau o. J. [1955]; B. Tesch: Die Pächter und Besitzer der Gastwirtschaft Grünental 1885 bis 2014, ML 43 (2015) S. 67-79