Burgau

Burgau im Jahr 1865

Ortsteil von Monschau, verbreiterter Talgrund der Rur vor dem engeren Stadtbereich  gegenüber der Mündung des Kleinen Laufenbachs, wo die Rur inöstlicher Fließrichtung auf den Fuß des Burgberges der Burg Monschau trifft, ehe sie sich im Bogen vor der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Monschau nach Norden wendet. Die mit dem Grundwort -au ‚feuchte Wiese am Wasser‘ gebildeten Stellenbezeichnungen (vgl. Äuchen, Widdau u.a.) sind in der örtlichen Mundart maskulin gegenüber dem femininen Genus der hochdeutschen Standardsprache.

Vom 17. bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus (1983) war der Platz Gewerbestandort. Eine 1640 konzessionierte Eisenhütte wurde 1724 eingestellt. Vom ausgehenden 18. Jahrhundert an folgten verschiedene Fabrikationsanlagen aufeinander, zunächst der Feintuchherstellung, später der Reißwollproduktion. Auf dem Burgau stand u.a. die von Bernhard Scheibler 1793 errichtete Manufaktur, einer der ersten Fabrikbauten in Deutschland, in dem alle Fabrikationsvorgänge der Tuchherstellung unter einem Dach vereinigt waren.

Weiteres: s. Monschau

Literatur: F. W. Hermanns – E. Klubert – H. G. Lauscher – T. Offermann: Montjoie – Monschau. Von Häusern und Menschen, 2. erw. u. korr. Aufl. Monschau 2007 (= Beiträge zur Geschichte des Monschauer Landes. 8)

Burgau vor dem zweiten Weltkrieg